28.07.2023

So profitiert das ganze Unternehmen von PLM

Die Vorteile eines PLM-Systems über die Produktentwicklung hinaus

Der Transformationsdruck auf produzierende Unternehmen ist hoch. Sie müssen ihr Kerngeschäft weiter optimieren und gleichzeitig ihren digitalen Wandel vorantreiben, um schnell auf veränderte Marktbedingungen und neue Kundenforderungen reagieren zu können. Die Kosten von der ersten Kundenanfrage bis zum Auftragsabschluss korrekt zu kalkulieren, Produktion und Entwicklung standortübergreifend zu koordinieren sowie zahlreiche Lieferanten mit einzubeziehen und dabei stets die Zielerreichung im Blick zu behalten, ist insbesondere für Unternehmen mit komplexen Produktportfolios essenziell.

Mit dem Einsatz eines integrierten PLM-Systems können Unternehmen diese Herausforderungen erfolgreich meistern und die Weichen für einen langfristigen Wettbewerbserfolg stellen. Es unterstützt mit geeigneten Funktionsmodulen und Schnittstellen dabei, Prozesse abteilungsübergreifend effizient auszurichten, komplexe Zusammenhänge schneller zu erfassen und die Markteinführungszeiten für Produkte deutlich zu verkürzen.

Erfahren Sie, welchen konkreten Mehrwert ein PLM-System über die Entwicklungsabteilung hinaus Ihrem Unternehmen bietet:

Produktkostenmanagement

Mit einem entwicklungsbegleitenden Produktkostenmanagement sind Produktkosten schnell und verlässlich kalkuliert. Die Preisfindung wird optimiert und Budgets eingehalten

Eine zuverlässige Absatzplanung ist für die Produktentwicklung von großer Bedeutung. Um wettbewerbsfähige Produkte anzubieten, müssen Unternehmen so früh wie möglich wissen, was diese kosten werden und was sie kosten dürfen. Liegen die Preise über dem marktüblichen Schnitt, muss gegenüber potenziellen Kund*innen schlüssig argumentiert werden, warum. Um angemessene Deckungsbeiträge zu erzielen, dürfen sie aber auch nicht zu niedrig sein. Ändern sich dann noch Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Materialkosten oder Fertigungsschritte aufgrund neuer Kundenwünsche, führt das häufig zu Problemen. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kennzahlen meist in separaten IT-Systemen des Controllings oder Rechnungswesen berechnet werden – außerhalb der Produktentwicklung, die zu mehr als 80 Prozent für die später anfallenden Kosten verantwortlich ist. Der Informationsabgleich und -austausch ist nicht digital synchronisiert und daher sehr aufwändig und fehleranfällig. Das Einhalten von Projektbudgets wird so zu einer Fahrt auf Sicht in dickem Nebel.

Mithilfe von integriertem Produktkostenmanagement können Unternehmen die Produktentstehungskosten bereits in frühen Phasen treffsicher kalkulieren. Achten Sie daher bei der Auswahl eines PLM-Systems auf ein Product-Costing-Modul mit einfach anpassbaren Kalkulationsschemata. So lassen sich parallel verschiedene Produktlinien einfach berechnen und durch entwicklungsbegleitende Kostenerfassung Projektbudgets einhalten.

Für die Kalkulation von Produktvarianten sollten auch Kolleg*innen außerhalb der Produktentwicklung direkt auf die Entwicklungsstückliste zugreifen können. Ein PLM-System mit seinem Rollenkonzept beim Zugriffsrechtemanagement ermöglicht dies. So stellen Unternehmen schon frühzeitig die Weichen, um die angestrebte Gewinnspanne zu erreichen. Anhand unterschiedlicher Absatzmengen ermitteln sie den optimalen Preis und erhöhen damit die Produktrentabilität.

Von einem entwicklungsbegleitenden Kostenmanagement profitieren im Unternehmen:

Controlling: Ein ins PLM-System integriertes Product-Costing-Modul ermöglicht es dem Controlling, direkt auf Kalkulationsschemata und Produktkostenberechnungen der Entwicklung zuzugreifen und entsprechende Vorgaben zu machen. So halten Sie Produktrentabilität und Deckungsbeiträge ein, erhöhen die Wirtschaftlichkeit und steuern Ihr Unternehmen zielgenau.

Vertrieb: Die schnelle und sichere Berechnung von Varianten, zum Beispiel für angefragte Materialalternativen beschleunigt die Angebotsphase. Ihr Vertrieb kann kurzfristig Angebote zur Verfügung stellen – und so schneller und mehr Umsatz generieren.

Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik: Halten Sie mehrfach angefragte und verbaute Teile in größeren Mengen auf Lager, um die Beschaffungskosten zu reduzieren. Das Materialwesen kann so zudem Materialalternativen hinsichtlich steigender Nachhaltigkeitsaspekte vorausschauend in angemessener Anzahl vorhalten.

Produktentwicklung: Steuern und schlüsseln Sie die Kosten für die Ermittlung der Projektwirtschaftlichkeit entsprechend des tatsächlichen Bedarfs und nicht aufgrund von fiktiven Vorgaben des ERP-Systems. So lassen sich Projektkosten realistisch planen und Budgets einhalten. Die mitlaufende Kostenerfassung im Projekt ermöglicht es, die erwarteten Arbeitsaufwände direkt im „Work-Breakdown“ (d. h., im Projektstrukturplan) zu dokumentieren und diese mit dem „Cost-Breakdown“ abzugleichen. So behalten Ihre Entwickler*innen mit Projektkosten-Reports immer den Überblick.

Anforderungs- und Variantenmanagement

Mit einem effektiven Anforderungs- und Variantenmanagement sind Kundenanforderungen schneller umgesetzt, Varianten im Handumdrehen konfiguriert und Innovationen früher am Markt

Kundenanforderungen nehmen in der Menge und im Detaillierungsgrad der Spezifikationen stetig zu. Mit der wachsenden Anzahl von Produktvarianten wächst auch die Produktkomplexität. Ohne ein den Produktlebenszyklus begleitendes Anforderungsmanagement ist die schnelle und effiziente Entwicklung kaum mehr möglich – der Einsatz geeigneter Methoden zur Unterstützung interdisziplinärer Zusammenarbeit wie MBSE schon gar nicht.

Die steigende Variantenvielfalt erhöht zudem das Risiko, Defizite im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit in der Beschaffung sowie in der Fertigung und Qualitätssicherung hinnehmen zu müssen. Denn kleine Losgrößen erlauben bei herkömmlichen Vorgehensweisen keine Skaleneffekte und somit keine Kostensenkungen.

PLM-Software mit integriertem Anforderungsmanagement (auch: Requirements Management) ermöglicht, Produkte schneller und genauer gemäß den Kundenanforderungen zu entwickeln, die Anforderungen über den gesamten Lebenszyklus zu dokumentieren und sie einfacher zu erfassen und zu bearbeiten. Die Beziehungen der Anforderungen untereinander sind im digitalen Produktmodell visualisiert und der Erfüllungsgrad lückenlos nachverfolgbar. Zudem bietet ein PLM-gestütztes Anforderungsmanagement die Grundlage für den Einsatz von Model-based Systems Engineering (MBSE) zur interdisziplinären Teamarbeit.     

Ein integriertes Variantenmanagement ermöglicht es Unternehmen, ihre Produktportfolios strategisch auszurichten und den Aufwand für die Variantenkonfiguration zu minimieren. Mit merkmal- und regelbasierten Variabilitätsmodellen bauen Unternehmen zielsicher Plattformen und Produktbaukästen auf, begrenzen die Variantenvielfalt, reduzieren Wildwuchs und managen ihr Portfolio kostengünstig und effizient zugleich. Zudem sorgt die digitale Daten- und Prozessorganisation des PLM-Systems für eine weitgehend automatische Dokumentation und damit für eine erheblich vereinfachte Erfüllung von Compliance-Auflagen.

Abteilungen, die über die Entwicklung hinaus von PLM mit integriertem Anforderungs- und Variantenmanagement profitieren:

Vertrieb, Produktmanagement und Produktentwicklung: Der Vertrieb reagiert schneller auf Kundenanfragen und kann neue oder geänderte Anforderungen direkt im PLM-System erfassen. Produktmanagement und Produktentwicklung können diese Anforderungen einfach bearbeiten und deren Umsetzung entwicklungsbegleitend nachverfolgen – das verkürzt Lieferzeiten und erhöht die Innovationsproduktivität.  

Variantenmanagement ermöglicht den zielsicheren Aufbau von Produktportfolios, ausgerichtet auf die Marktnachfrage. Abteilungsübergreifend verbindet das Unternehmen so Kundenorientierung mit effizienter Wertschöpfung – u.a. durch intelligente Prozessmuster-/Lieferstrategien wie CTO+ (Configure-to-Order in Verbindung mit Engineer-to-Order).

Der Plattformansatz und die Produktbaukästen ermöglichen ein kostengünstiges und effizientes Portfolio. Darüber hinaus garantiert ein PLM-System die Konformität mit der Unternehmensstrategie sowie die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen. So können Unternehmen ihre Produkte auch in Losgröße 1 wirtschaftlich entwickeln und Innovationen für neue Marktchancen oder Geschäftsfelder schneller umsetzen.  Ermöglicht durch die Wiederverwendung bestehender Variabilitätsmodelle, hinterlegt im PLM-System, und intuitive Konfigurationsoptionen.

Variantenvielfalt wirksam begrenzen: Das Zusammenspiel von Maximalstückliste (auch: 150%-Stückliste) und Regelwerken vermeidet die Ausprägung unwirtschaftlicher Varianten. Über ein PLM-System mit integriertem Variantenmanagement lässt sich so das Portfolio übersichtlich und strukturiert steuern.

Unterstützung von Produkt-/Qualitätsmanagement und Compliance-Management: Dank automatisch mitlaufender lückenloser Dokumentation sind Designentscheidungen auch Jahre später noch genau nachvollziehbar und Compliance-Auflagen gegenüber Auftraggebern und Behörden mit weniger Aufwand zu erfüllen.

Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik: Oft verbaute Teile stehen in verschiedenen Materialalternativen und in größeren Mengen im Lager zur Verfügung, was die Beschaffungskosten reduziert. Unternehmen verbessern so ihre Wirtschaftlichkeit, verkürzen Lieferzeiten und erhöhen die Kundenzufriedenheit.

Fazit: Der Einsatz eines PLM-Systems lohnt sich für das gesamte Unternehmen!

PLM-Systeme sorgen für eine durchgängige Verfügbarkeit konsistenter Daten entlang des Digital Thread (digitalen roten Fadens). Sie verbessern die Zusammenarbeit innerhalb der Produktentwicklung und über Abteilungsgrenzen hinweg bis in die Lieferantenketten. Ein PLM-System als zentrale Datenquelle (im Sinne einer „Single Source of Truth“) mit modernen IT-gestützten Steuerungsinstrumenten für die Zusammenarbeit, verkürzt Markteinführungszeiten deutlich und minimiert die Aufwände für die Angebotserstellung und die Erfüllung von Kunden- und Gesetzesvorgaben. 

Wer die Komplexität seines Produktportfolios mit einem PLM-System beherrschen will, muss dafür keinen hohen Administrationsaufwand in Kauf nehmen. Cloudbasierte Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) stellen vorkonfigurierte und standardisierte Funktionsmodule out-of-the-box bereit. Eine nutzerfreundliche No-Code-Umgebung ermöglicht es den Fachabteilungen, die Software, ohne spezielle IT-Kenntnisse, selbstständig einzurichten. Darüber hinaus entlasten Unternehmen ihre IT-Abteilung, da sie keine eigene Hardware-Infrastruktur aufbauen und warten müssen. Updates und Backups werden automatisch installiert, wodurch manuelle Eingriffe nicht notwendig sind. Die umfangreichen Sicherheitstechnologien in der Cloud bieten verlässlichen Schutz vor Cyberattacken und verhindern unerlaubte Zugriffe auf sensible Daten.

Vorteile von SaaS PLM auf einen Blick:

  • Aufbau und Management komplexer Produktportfolios
  • Systematisches, entwicklungsbegleitendes Produktkostenmanagement 
  • Durchgängiges Anforderungsmanagement entlang des Produktlebenszyklus
  • Regelbasiertes Variantenmanagement
  • Einführung von Methoden zur Unterstützung effektiver interdisziplinärer Zusammenarbeit in der komplexen Projektarbeit
  • Schnelle Reaktionszeiten
  • Entlastung von personellen Ressourcen in Zeiten von IT-Fachkräftemangel
  • Hohe Ausfall- und IT-Sicherheit

 

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Für produzierende Unternehmen sind PLM-Systeme von entscheidender Bedeutung. Sie dienen nicht nur als zentrale Datenquelle, sondern auch als Instrument zur effizienten Steuerung der Entwicklungsprozesse. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich aufgrund der vielen Vorteile für PLM-Software aus der Cloud, anstatt auf lokale Installationen zu setzen. Wie Unternehmen von Cloud-PLM profitieren können und was Sie bei der Auswahl und Einführung beachten sollten, erfahren Sie in unserem White Paper.

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